15. 12. 2019

„Der Bromacker lebt" – Paläoart-Wettbewerb ausgeschrieben

Im Rahmen der Sonderausstellung „Saurier – Die Erfindung der Urzeit" (Herzogliches Museum, 17. Mai 2020 bis 24. Januar 2021) lobt die Stiftung den Paläoart-Wettbewerb „Der Bromacker lebt" aus. Interessierte sind eingeladen, den Bromacker mit ihren Illustrationen und Modellen zum Leben zu erwecken. Die Werke der Preisträger sollen zusätzlich in der Ausstellung gezeigt werden. Einsendeschluss ist der 22. März 2020.

Einsendeschluss: 22. März 2020

Paläokunst nehmen die meisten als gegeben hin, ohne dabei dem Begriff selbst zu begegnen: Wir sind mit den Bildern von Sauriern aufgewachsen. In nahezu jedem Kinderzimmer finden sich Modelle und Plastikechsen. Wir haben ein ziemlich genaues Bild der Urzeit, von Tieren also, die vor Millionen von Jahren ausgestorben sind. Wie kann das sein? Es ist die Paläokunst, die hier vermittelt und die Brücke zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit baut. Ein Paläontologe kann aus versteinerten Knochen zwar schon viel über ein Tier erfahren, aber erst in Bildern und Modellen werden die Saurier für uns wieder lebendig. Paläokünstler verbinden in ihren Werken die wissenschaftlichen Fakten mit ihrer Vorstellungskraft.

 

Der Wettbewerb

Zentrales Thema, Fundgrube und Inspirationsquelle für alle Teilnehmenden des Paläoart-Wettbewerbs „Der Bromacker lebt" ist die Wirbeltier-Lagerstätte Bromacker bei Tambach-Dietharz im Thüringer Wald. Sie ist weltweit eine der wichtigsten Fundstellen für Fossilien des Unteren Perm mit einem Alter von etwa 290 Millionen Jahren. Hier wurden in den letzten 40 Jahren Skelette von 13 verschiedenen Wirbeltier-Arten gefunden, darunter Seymouria sanjuanensis, Orobates pabsti, Dimetrodon teutonis und Eudibamus cursoris. Daneben gibt es eine Vielzahl gut erhaltener Fährten, die sich einigen Arten zuordnen lassen. Die Knochen- und Fährtenfunde des Bromackers sind heute ein wichtiger Teil der Sammlungen der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha.

Alle Interessierten sind aufgerufen, die prähistorische Lebewelt der unterpermischen Wirbeltier-Lagerstätte Bromacker in lebensechten Rekonstruktionen in ihrer natürlichen Umgebung künstlerisch darzustellen. Es müssen nicht zwingend alle bisher bekannten Arten von Wirbeltieren gezeigt werden. Alle Techniken und Darstellungsformen, auch dreidimensionale Objekte (z.B. Modelle), sind willkommen. Die kleinste einreichbare Größe bei Illustrationen ist DIN A4. Bei dreidimensionalen Objekten ist eine Maximalgröße von bis zu 120 x 60 x 100 cm (Länge x Breite x Höhe) einzuhalten.

Die Werke werden nach ihrer Genauigkeit und der Qualität der angewandten Techniken bewertet. Lebensechte Darstellungen in ihrem natürlichen Lebensraum sowie Verweise auf die zahlreichen, vom Bromacker bekannten fossilen Fährten sind wünschenswert. Es gibt zwei Teilnehmergruppen, die auch getrennt bewertet werden: Kinder bis 14 Jahre sowie die Gruppe „Kinder ab 15 Jahre und Erwachsene". Einsendeschluss ist der 22. März 2020. Die Preisträger werden bis zum 9. April 2020 bekanntgegeben. Die Werke der Preisträger beider Teilnehmergruppen werden vom 16. Mai 2020 bis zum 24. Februar 2021 in der Sonderausstellung „Saurier – Die Erfindung der Urzeit" ausgestellt.

Das Bewerbungsformular mit den Informationen zum Datenschutz, die Teilnahmebedingungen sowie Informationen zur Bromacker-Fundstelle und den einzelnen Arten von Wirbeltieren gibt es auf www.stiftungfriedenstein.de (unter: Ausstellung und Veranstaltungen/Saurier 2020).

Bei Fragen sowie für Informationen und Literatur zur Bromacker-Fundstelle und den einzelnen Arten von Wirbeltieren können Sie sich gerne per E-Mail an Dr. Tom Hübner wenden (huebner@stiftung-friedenstein.de). Er ist Paläontologe, Geologe und wissenschaftlicher Mitarbeiter der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha.

 

Die Ausstellung

Die Stiftung Schloss Friedenstein Gotha wird in ihrer Jahreshauptausstellung 2020 (Herzogliches Museum, 17. Mai 2020 bis 24. Januar 2021) auch die Wissensgeschichte und die sie begleitende Paläokunst aller Arten von „Sauriern" präsentieren. Die Bromacker-Fundstelle wird darin als Beispiel vorgestellt, welches in der Paläokunst erst seit kurzer Zeit eine Rolle spielt.

„Saurier – Die Erfindung der Urzeit" lädt auf eine Reise ein, im Zeitraffer die letzten 200 Jahre der Saurierforschung zu betrachten. Diese hat die Vorlagen für die künstlerische Darstellung der Urzeit geliefert. Da sich das Wissen über die Saurier im Laufe der Zeit immer weiterentwickelt hat, veränderten sich auch deren Darstellungen und erfanden unser Bild von der Urzeit ständig neu.

Neben Bildern und Modellen wird die Ausstellung auch zahlreiche echte Versteinerungen von Sauriern präsentieren, die zu einem großen Teil aus der hauseigenen geowissenschaftlichen Sammlung stammen. Darunter befinden sich insbesondere die weltberühmten „Ursaurier" vom Bromacker bei Tambach-Dietharz, die im Rahmen der Ausstellung endlich wieder der Öffentlichkeit gezeigt werden können. Diese kleinen Saurier sind seit ihrer Entdeckung im späten 20. Jahrhundert nicht nur wissenschaftlich von internationaler Bedeutung, sondern avancierten zu einem neuen kulturellen Phänomen in der Region. Und dabei steht ihre Erforschung und daran anschließende Verbildlichung erst am Anfang. Die Geschichte hat bereits gezeigt, dass auch von solch kleinen Sauriern noch Großes zu erwarten ist.

Museum der NaturSaurier 2020Herzogliches Museum