13. 11. 2015

Der Bund fördert das Barocke Universum Gotha mit 30 Millionen Euro

In den kommenden zehn Jahren werden im Bundeshaushalt für Schloss Friedenstein Gotha 30 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Das gab der Haushaltsausschuss des deutschen Bundestages heute bekannt. Den gleichen Betrag wird zudem der Freistaat Thüringen beisteuern.

„Es ist unglaublich“, freut sich Stiftungsdirektor Prof. Dr. Martin Eberle, „wir hoffen sehr, dass der Masterplan für das Barocke Universum damit umgesetzt werden kann, nachdem wir jahrelang daraufhin gearbeitet haben.“

Hocherfreut zeigt sich auch Gothas Oberbürgermeister Knut Kreuch: „Mit dieser Entscheidung wird Gotha eine internationale Anzugskraft und Ausstrahlung erhalten wie Schloss Neuschwanstein in Bayern.“

Im Sommer hatte Stiftungsdirektor Prof. Dr. Martin Eberle den Thüringer Bundestagsabgeordneten Carsten Schneider, den Thüringer Landtagsabgeordneten Matthias Hey und Gothas Oberbürgermeister Knut Kreuch zu einer Besichtigung von Schloss Friedenstein eingeladen.

Der Bund und das Land Thüringen werden die Sanierung der Gebäudestrukturen anteilig finanzieren, so dass über einen Förderzeitraum von zehn Jahren bis zu 60 Millionen Euro für Investitionen zur Verfügung stehen. „Für die notwendige Fördersumme aus dem Landeshaushalt werde ich mich vehement einsetzen“, so Hey. „Damit können sowohl Schlossvorplatz, die Türme, Fassade und Flügel als auch der englische Garten saniert werden. Ein guter Tag für Gotha!“, sagt Hey. Das Barocke Universum Gotha ist ein zentrales Aushängeschild der Stadt. Es ist baulich einzigartig in Europa und über die Grenzen der Residenzstadt hinweg ein Tourismusmagnet.

Carsten Schneider hatte bereits im Jahr 2008 mit der Bereitstellung von zehn Millionen Euro an Bundesmitteln die Umsetzung des Masterplans zum Barocken Universum gegeben. Kulturstaatsministerin Prof. Monika Grütters vollendete am vergangenen Freitag mit der Eröffnung des PERTHESFORUM Gotha die komplexe Baumaßnahme zur Schaffung der Depotlösung.

Mit den insgesamt in Aussicht gestellten 60 Millionen Euro Förderung kann die Gesamtsanierung von Schloss Friedenstein voraussichtlich bis 2026 abgeschlossen werden. Ab 2017 wird bereits der Westflügel saniert. Im Zuge der Neukonzeption der Gothaer Museumslandschaft sind dort drei weitere naturkundliche Dauerausstellungen im Schloss geplant, die die herausragende Bedeutung der naturwissenschaftlichen Sammlungen für die Besucher erlebbar und barrierefrei gestalten sollen.

Die weltweite Einzigartigkeit des barocken Erbes in Gotha liegt darin, dass sich neben dem Schlossbau mit seinen Innenräumen und dem bemerkenswerten Schlosspark mit Orangerie auch alle Sammlungen seit mehr als 350 Jahren an diesem Ort erhalten haben: Sammlungen zu Kunst, Natur und Geschichte, darunter Gemälde, Plastiken, Porzellane, ostasiatische und ägyptische Sammlungen sowie Antiken – und Münzsammlungen.