8. 07. 2016

Große Resonanz bei Besuchern und Wissenschaftlern – Veranstalter der Thüringer Landesausstellung 2016 »Die Ernestiner. Eine Dynastie prägt Europa« präsentieren Besuchszahlen und wissenschaftliche Begleitpublikationen

Über 85.000 Besuche verzeichneten die Klassik Stiftung Weimar und die Stiftung Schloss Friedenstein Gotha bereits in der Thüringer Landesausstellung 2016 „Die Ernestiner. Eine Dynastie prägt Europa“ während der ersten zweieinhalb  Monate. Davon entfielen 54.000 Besuche auf die Standorte in Gotha und 31.000 auf die Standorte in Weimar. „Wir freuen uns sehr über dieses lebhafte Interesse“, sagt Karin Kolb, Projektleiterin des Weimarer Ausstellungsteils, „wir merken es aber nicht nur an den sehr guten Besuchszahlen, sondern auch an den vielen positiven Rückmeldungen unserer Besucherinnen und Besucher, die sich äußerst aktiv mit den Inhalten und der Präsentation von über 400 Jahren thüringischer Geschichte auseinandersetzen.“

Dabei werde die Reichhaltigkeit an beiden Orten durchaus als eine positive Herausforderung wahrgenommen, betont Friedegund Freitag, Projektleiterin des Gothaer Ausstellungsteils. „Viele Besucher entdecken für sich ganz neue Aspekte der Landesgeschichte und immer wieder auch Bezüge zur Gegenwart.“

Großes Interesse an den Ernestinern bezeugt neben den zahlreichen Besucherinnen und Besuchern auch die Forschung. Der vorige Woche erschienene Band der Historischen Kommission für Thüringen ist die letzte in einer Reihe von vier wissenschaftlichen Begleitpublikationen zur Landesausstellung. In einer Pressekonferenz stellten die Klassik Stiftung Weimar, die Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, die Historische Kommission und der Böhlau Verlag diese Veröffentlichungen heute gemeinsam vor.

Mitherausgeber Uwe Schirmer, Friedrich-Schiller-Universität Jena, präsentierte den Begleitband der Historischen Kommission zur Landesausstellung. In 23 Beiträgen behandeln darin ausgewiesene Landeshistoriker und Fachwissenschaftler benachbarter Disziplinen Politik, Kultur und gesellschaftlichen Wandel der Ernestiner. Die von Werner Greiling, Gerhard Müller, Uwe Schirmer und Helmut G. Walther herausgegebene Publikation „Die Ernestiner. Politik, Kultur und gesellschaftlicher Wandel“ ist im Böhlau Verlag erschienen.

Böhlau veröffentlichte ebenfalls den Essayband „Die Welt der Ernestiner. Ein Lesebuch“, den Harald S. Liehr als Vertreter des Verlags vorstellte. Exemplarisch thematisieren die Aufsätze das Selbstverständnis der Ernestiner als Schutzherren der Reformation, ihre politischen Bestrebungen in der Frühen Neuzeit und ihre Reaktionen auf die politischen und gesellschaftlichen Veränderungen des 19. Jahrhunderts. Für ein breites Publikum geschrieben informiert die von Siegrid Westphal, Hans-Werner Hahn und Georg Schmidt herausgegebene Publikation über aktuelle Forschungsprobleme und neue Deutungen.

Auf die dritte bedeutende wissenschaftliche Publikation, den gemeinsamen Katalog zur Landesausstellung, gingen Friedegund Freitag und Gert-Dieter Ulferts, Projektvorsitzender für den Weimarer Ausstellungsteil der „Ernestiner“, ein. Der Katalog folgt dem Konzept der Schau, das Wirken und den Einfluss der ernestinischen Dynastie in lebendigen Geschichten zugleich wissenschaftlich fundiert und anschaulich zu erzählen. In kompakter Form greifen die Beiträge die Themen Familie, Reich, Glaube, Land, Wissenschaft und Künste der beiden Ausstellungsorte Weimar und Gotha auf.

Die letzte – oder vielmehr erste – wissenschaftliche Veröffentlichung im Rahmen der Landesausstellung stellt das Jahrbuch der Klassik Stiftung Weimar 2016 „Mens et Manus“ dar. Es widmet sich der Entfaltung von Kunst und Wissenschaft an den ernestinischen Höfen in Weimar und Gotha. Die Beiträge des bereits im Februar erschienenen Bands untersuchen in den zwei Hauptkapiteln ‚Ordnen und Forschen’ und ‚Sammeln und Inszenieren’ die Entstehung von Kunst- und Wunderkammern, die Einrichtung umfassender Archive und Bibliotheken sowie die Gründung der Herzoglich-Sächsischen Gesamtuniversität in Jena. Die Pionierleistungen im Bereich von Geografie und Kartografie rücken hier ebenso ins Blickfeld wie die heute kaum noch bekannte Zeremonialwissenschaft.

Die Thüringer Landesausstellung 2016 „Die Ernestiner. Eine Dynastie prägt Europa“ in Gotha und Weimar läuft noch bis zum 28. August 2016.

 

 

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