31. 03. 2017
Netzwerk „Steine in der Stadt“ tagt in Gotha
Knotenkalk, Tuff oder Griffelschiefer, vom Kalkstein über den Sandstein bis hin zum Travertin, Thüringen hat eine Menge an Naturwerksteinen zu bieten. Sie sind verbaut in Gebäuden, Pflastern oder Denkmälern. Während die meisten täglich an ihnen einfach vorbei oder über sie hinweg laufen, hat sich das Netzwerk „Steine in der Stadt“ die Naturwerksteine zum Thema gemacht. Vier Tage lang, vom 30. März bis 2. April 2017, tagt der Zusammenschluss aus Geowissenschaftlern, Steinmetzen, Architekten, Denkmalpflegern, Restauratoren und Bauchfachleuten nun in Gotha.
Über 60 Experten werden an der 12. Arbeitstagung teilnehmen, die vom Netzwerk „Steine in der Stadt“ gemeinsam mit der Fachschule für Bau, Wirtschaft und Verkehr in Gotha in Kooperation mit der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha veranstaltet wird. Tagungsort ist die Staatliche Fachschule für Bau, Wirtschaft und Verkehr am Trützschlerplatz.
Das Programm ist straff, die Vorträge sind vielseitig: Die Tagungsleiterin Dr. Heike Kirsten widmet sich in ihrem Vortrag der „Restaurierung von Keupersandsteinen an den Arkaden von Schloss Friedenstein in Gotha“. Über die „Thüringer Sandsteine in Berlin“ wird Dr. Gerda Schirrmeister sprechen. Dr. Oliver Wings, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Stiftung Schloss Friedenstein, wird den Rätseln des 500 Jahre alten Gothaer Marmorglobus auf den Grund gehen. Auch verschiedene Exkursionen stehen auf dem Programm. Die Experten werden sowohl die in Erfurt, in der Gothaer Altstadt und auf Schloss Friedenstein verarbeiteten Natursteine näher unter die Lupe nehmen als auch den wichtigsten originären Steinbrüchen, dem Travertin von Bad Langensalza sowie dem Tambacher und Seeberger Sandstein, einen Besuch abstatten.
Das Netzwerk „Steine in der Stadt“ gibt es seit 2006. Es wurde von dem Berliner Geologen Prof. Dr. Johannes Schroeder und seinen Mitstreiterinnen Dr. Gerda Schirrmeister und Dr. Angela Ehling ins Leben gerufen. Es ging den drei Wissenschaftlern darum, verschiedene Initiativen aus ganz Deutschland, die zu Naturwerksteinen im Stadtbild gearbeitet haben, zu verbinden. Das Netzwerk dient dem Austausch und der Vernetzung von ganz verschiedenen Disziplinen, die eines eint: Die Faszination Naturstein.