20. 10. 2015

„Wege zu Cranach“ – Rückblick auf das Cranach-Jahr 2015

500. Geburtstag, 13 Orte und ein großes Publikum: Die Ausstellungsstätten der Städtekooperation „Wege zu Cranach“ blicken auf ein überaus erfolgreiches Jahr zurück. Allein in Gotha haben 52.230 Besucher aus dem In- und Ausland ihren Weg zu Cranach im Herzoglichen Museum gefunden. An alle Orten wurden die regulären Besucherzahlen deutlich übertroffen, das Publikum war nicht nur zahlreicher, sondern auch internationaler als sonst.

Anlässlich des 500. Geburtstags Lucas Cranachs des Jüngeren und im Rahmen der Lutherdekade mit dem diesjährigen Motto „Bild und Bibel“ haben in Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt eine Vielzahl von hochkarätigen Ausstellungen – darunter zwei Landesausstellungen – und Veranstaltungen stattgefunden. Teilweise dauern die Schauen an und sind noch bis 2016 zu sehen.

Wie beliebt die Malerfamilie Cranach auch heute noch ist, lässt sich an der Webseite www.wege-zu-cranach.de ablesen. Deutlich über 15.000 Kunstfreunde im Monat nutzen sie inzwischen und informieren sich dort über Begleitveranstaltungen – vom Kinderfest über die Lesung bis hin zum Vortrag –, folgen der Serie „Cranach des Monats“, holen sich Reiseempfehlungen und lesen Originalbeiträge von Cranach-Forschern.

Die Ausstellungsorte

Auch der im Frühjahr 2015 erschienene Reiseführer „Wege zu Cranach“ hat sich im Laufe des Jahres zu einem kleinen Bestseller entwickelt. Für viele Besucher war er der Anlass, auch andere Wirkungsstätten der Malerfamilie kennenzulernen. In Thüringen führten die Cranach-Ausstellungen die Besucher nach Gotha, Eisenach, Erfurt, Neustadt an der Orla und Weimar. Alle Schauen standen hier unter dem gemeinsamen Motto „Bild und Botschaft“. Coburg ergründete unter anderem die „Dunkle Seite der Renaissance“, während Kronach mit Blick auf das Cranach-Jahr die Dauerausstellung seiner Fränkischen Galerie auf der Festung Rosenberg neu einrichtete.

Nürnberg stellt unter dem Titel „Zwischen Venus und Luther“ Cranachs Medien der Verführung vor. Speziell mit Lucas Cranach dem Jüngeren beschäftigen sich die Landesausstellungen in Sachsen-Anhalt (Lutherstadt Wittenberg, Dessau-Roßlau). Die erste nationale Sonderausstellung „Luther und die Fürsten“ findet im Torgauer Schloss Hartenfels statt und beschreibt das Wechselspiel von Politik und Reformation.

Insgesamt wurde ein Trend bestätigt, dass Individualreisende ebenso wie Kulturreiseveranstalter insbesondere hochrangige Veranstaltungen ansteuern. Die Ausstellungs- und Veranstaltungsdichte im mitteldeutschen Raum wurde für viele Kunstfreunde zum Anlass, sich ein ganz eigenes Reiseprogramm zusammenzustellen.

Der große Erfolg des Cranach-Jahres ist für die Städtekooperation „Wege zu Cranach“ ein Ansporn, die Bemühungen um das Wirken der Malerfamilie weit über 2015 und 2017, dem Höhepunkt der Lutherdekade, lebendig zu erhalten. Wichtige Impulse gaben hierfür auch verschiedene wissenschaftliche Tagungen und Workshops, die neue Forschungsergebnisse zutage förderten. Die Cranachs sind nicht nur ein Publikumsmagnet, sondern – das hat dieses Jahr deutlich gezeigt – auch in der Kunstforschung Maler der Zukunft.

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